Die Anlage

Die Stollenanlage des Montan- und Werksbahnmuseums erstreckt sich über 1,5 Kilometer Länge und ist im nördlichen Teil der ehemaligen Luftschutzanlage im Grazer Schloßberg, beginnend bei der Wickenburggasse, gelegen. Die umfangreiche Gleisanlage des Montanmuseums erstreckt sich darüberhinaus bis zum Eingang Schloßbergplatz der Märchenbahn, sodass in etwa 2,1 km Stollen Gleise verlegt sind. Rund 500 Meter der Anlage sind zweigleisig ausgebaut. Ein kurzer Teil davon fällt auf die Ausweiche in der Märchenbahn. Somit erreicht die Anlage eine Gleislänge von insgesamt 2,6 km Länge, wobei durch die Vielzahl an Querstollen bedingt insgesamt 57 Weichen, 1 Kreuzweiche, 1 Dreiwegeweiche und als Besonderheit eine Mehrspurweiten-Mehrfachweiche verbaut sind.

Der zweiten Gleise ohne Ausweichfunktion dienen hauptsächlich als Ausstellungsflächen für unsere Fahrzeuge.

Die Anlage ist zum Großteil mit einer Spurweite von 600 Millimetern ausgeführt. Vereinzelt sind auch noch kurze Strecken mit der ehemaligen Spurweite der Märchenbahn von 500 Millimetern sowie Dreischienengleise vorhanden. Diese dienen vornehmlich Demonstrationszwecken.

Die Anlage des Montan- und Werksbahnmuseum bietet einige Besonderheiten:

Druckluftweichen

Wie im Bergbau üblich wurden auch im Montan- und Werksbahnmuseum Weichen mit Druckluftsteuerung eingebaut. Diese bieten die Vorteile der einfachen Steuerung per Knopfdruck durch den Lokführer und einer Fernsteuerung. Mittels Druckluftzylinder wird die Weichenzunge mit einem Gewicht von bis zu 10 Tonnen an die Flügelschiene angedrückt, wodurch sogar kleinere Steine zermahlen werden. Der hohe Druck ist wichtig, um loses Anliegen der Weichenzungen und die damit verbundene Entgleisungsgefahr zu minimieren. Dadruch ist ein Aufschneiden der Weichen allerdings nicht möglich.

Die Stellung der Druckluftweichen wird durch ein optisches Signal über der Weiche angezeigt. Der Lokführer erkennt so Richtung und Befahrbarkeit der Weiche. Sollte der Druck an der Weichenzunge zu gering sein, wird dies ebenfalls am Signal angezeigt und die Weiche darf nur unter besonderer Vorsicht und ohne Fahrgäste befahren werden.

Fahrleitung

Als eines der wenigen Bergbaumuseen beherbergt das Montan- und Werksbahnmuseum Graz eine funktionsfähige untertägige Fahrleitungsanlage inklusive der Stromversorgung durch eine Gleichrichterstation. Ungefähr 300 Meter Gleis sind derzeit damit überspannt. Betrieben wird der Fahrdraht mit 270V Gleichstom und ist für Schleifbügel und Rollenstromabnehmer eingerichtet. Von einem gefahrlosen Punkt aus kann diese Anlage auch den Besuchern vorgeführt werden.

Luftweiche für Rollenstromabnehmer.